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  • Naturwissenschaftliche Bildung im Kindergarten - ein Weg aus der Bildungsmisere!? Möglichkeiten und Grenzen der Kompetenzförderung im internationalen Vergleich

Pädagogik & Soziales


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 11.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 88
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Ein entscheidender Wendepunkt im gesellschaftlichen Bildungsdiskurs waren u.a. die Ergebnisse internationaler Vergleichsstudien wie PISA und TIMS, die deutliche Defizite im deutschen Bildungssystem erkennbar machten. Seither wurde das Thema frühkindliche Bildung weltweit auf die politische Agenda gesetzt - besonders liegt der Fachkräftemangel in den Naturwissenschaften im Blickfeld von Politik und Forschung. Die frühe naturwissenschaftliche Förderung von Kindern erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihr geistiges Potential voll ausschöpfen können, was einen ersten Schritt zum Ausgang aus der Bildungskrise in Deutschland bedeuten könnte. Das vorliegende Buch diskutiert diesen Ansatz sowohl unter der aktuellen soziökonomischen und politischen Situation in Deutschland als auch im internationalen Vergleich mit Bildungssiegern Darüber hinaus vermittelt es dem Leser ein kritisches Bild von Möglichkeiten und Grenzen der Kompetenzförderung im naturwissenschaftlichen Bereich in der Kita.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel, Einleitung: Weltweit wurde das Thema frühkindliche Bildung auf die politische Agenda gesetzt (vgl. Fthenakis, W.E./ 2008a/ 1). Das Verständnis und die Bedeutung frühkindlicher Bildung haben sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Ein entscheidender Wendepunkt in der gesellschaftlichen Debatte waren u. a. die Ergebnisse internationaler Vergleichsstudien wie PISA* und TIMSS*. Diese machten im deutschen Bildungssystem deutliche Defizite erkennbar (Stiftung HdkF*,Ph./2009/7). Vor diesem Hintergrund haben die Bundesländer während der letzten Jahre Bildungspläne von unterschiedlicher Qualität vorgelegt, Bildungsbereiche sind unter anderem Naturwissenschaft, Technik und Mathematik. Bezogen auf die vorliegende Thematik sind es also m. E. die Bereiche im Makrosystem, wie Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Sozial- und Rechtssystem, die Einfluss nehmen sowohl auf Mesosysteme wie z.B. Sozialeinrichtungen und Schulen, als auch auf die Ebene der Mikrosysteme, die Familien und die Kinder. Unter diesem Aspekt muss die Entwicklung im Bildungssektor kritisch hinterfragt werden. Ohne Zweifel nähren m. M. nach auch Wissenschaft und Forschung auf internationaler Ebene die Hoffnung auf den frühkindlichen Bereich, auf die Möglichkeit, kompetente Fachkräfte der Zukunft bereits in Windeln zu fördern. Dieser enorme Druck aus dem Makrosystem auf die nachwachsende Generation, auf frühkindliche Bildungseinrichtungen und nicht zuletzt auf die Familien stellt m. E. in hohem Maße die Persönlichkeitsbildung in den Schatten der Kompetenzförderung. In meiner täglichen Arbeit mit Kindern im Kindergarten erlebe ich die aktuelle Bildungssituation hautnah mit. Es ist ein ständiger Spagat zwischen Bildungs- und Qualitätsforderung auf der einen Seite und finanziellen Engpässen auf der anderen Seite. Doch nicht nur die Einrichtungen, sondern vor allem die Eltern sind dem m. E. ungerechten Frühkindlichen Bildungssystem ausgeliefert. Es stellt sich die Frage, ob naturwissenschaftliches Arbeiten mit Kindern im Kindergarten ein Weg aus der Bildungskrise sein kann. Wie groß ist diese Chance unter Berücksichtigung aktueller politischer Bedingungen in Deutschland? 1., Naturwissenschaftliches Arbeiten im Kindergarten: Die Psychologin Sabina Pauen (2009) sagt: Der Bildungsbereich Naturwissenschaften und Technik ist in der Kita besonders in das Blickfeld geraten. Die Stufentheorie von Jean Piaget war u. a. ausschlaggebend dafür, dass mathematisch-naturwissenschaftliche Themen statt bereits im Elementarbereich erst in der Schule ihren Platz fanden. Es wurde schlichtweg verkannt, dass auch Kinder im Vorschulalter bereits über die nötigen kognitiven Fähigkeiten verfügen, um sich naturwissenschaftlichen und technischen Themen zu widmen (Stiftung HdkF*Ph./2009/7). Nach Pauen et al.(2009) sind Kinder zwischen drei und sechs Jahren hoch motiviert, Naturphänomene zu untersuchen. Wenn dafür Möglichkeiten geschaffen werden, stärkt dies die Lust der Kinder auf das Leben und ihre Selbstwirksamkeit. (…) Wenn Kinder in diesen Bereichen früh gefördert werden, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihre geistigen Potenziale voll ausschöpfen können (Pauen et al. /2009/11 ff). 1.1, Kinder als Naturwissenschaftler: Die Chemie-Didaktikerin Gisela Lück (2003) erinnert daran, dass es genau genommen eigentlich nichts Neues ist, Kinder im frühen Kindesalter mit Naturphänomenen vertraut zu machen. Während heute das frühzeitige Heranführen an Phänomene der unbelebten Natur oft mit Erstaunen und manchmal sogar mit Skepsis betrachtet wird, gehörte dies zu anderen Zeiten zum selbstverständlichen Bildungskanon, sagt Lück (2003). Laut Lück, liegt diese Zeit allerdings schon etliche Jahre zurück. Nachdem im 18. und 19. Jahrhundert die Naturwissenschaften eine nie zuvor gekannte Blüte erlebten und viele neue Entdeckungen hervorbrachten, die das alltägliche Leben erleichterten - etwa die Erfindung des elektrischen Lichts oder der künstlichen Düngemittel -,entwickelte sich im viktorianischen England geradezu eine Naturwissenschaftseuphorie (…) [vgl. Lück, G./2007/9]. Eine zweite Welle der Naturwissenschaftseuphorie liegt weniger lange zurück und erfasste auch die Menschen hierzulande: Nach dem so genannten Sputnikschock in Folge der ersten Weltraumerkundungen, der den Mangel an naturwissenschaftlichen Kenntnissen aufdeckte, wurden in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts die Unterrichtspläne neu formuliert und gerade auch jüngeren Kindern das Lernen von Chemie und Physik nahe gebracht, oder besser gesagt: verordnet (vgl. Lück, G./2007/10).

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