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Pädagogik & Soziales


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 06.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Dem jungen Menschen, der heute in diese Welt geboren wird, stehen zur Erkundung dieser viele ‘neue Werkzeuge’ zur Verfügung. Das Web 2.0: Eine Plattform zur Kommunikation, zur Information und zur aktiven Mitgestaltung medialer und virtueller Räume in einer Gesellschaft, in der Medien für den Großteil der Menschen zum Alltagsgeschäft, Business und Privatraum gehören. Die ‘neuen’ Medien gewinnen in der Bildung an Bedeutung und dienen der Markierung der eigenen Identität. Die schlagartige Verbreitung des Internets spiegelt sich in den wissenschaftlichen Diskursen wider. Die Soziale Arbeit, die sich oft als Entwicklungs- und Erziehungshelfer auf nahezu allen Ebenen individueller und gesellschaftlicher Missstände versteht, ist - ebenso wie viele andere Disziplinen - daran interessiert, diesen aktuellen Gesellschaftswandel und die neuen Lebensbedingungen vor allem hinsichtlich neuer Möglichkeiten und Grenzen auszuloten. Was hat sich nun durch das Web 2.0 verändert? Wo ergeben sich Optionen und Anknüpfpunkte für die Lebenswelt ‘ergänzende’ Kinder- und Jugendarbeit, vor allem wenn es um Bedürfnisse, die Bildung sozialer Ressourcen und den Erwerb von sozialer Kompetenz und Medienkompetenz geht? Welche Rolle spielt der Jugendarbeiter als Teil der jugendlichen Lebenswelt, welche neuen Bedingungen sind ablesbar und welche medienpädagogischen Forderungen an die Vermittlung von Medienkompetenzen erscheinen berechtigt und einlösbar? Diese Teilfragen fügen sich zur Leitfrage in diesem Buch zusammen: Welche Chancen und Grenzen zeichnen sich für eine lebensweltorientierte Jugendarbeit durch Web 2.0-Anwendungen bezüglich ‘sozialer Kompetenzen’ ab?

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Lebenswelt der Jugendlichen und Relevanz des Web 2.0: Da diese Arbeit sich auf die lebensweltorientierte Jugendarbeit und auf die Frage nach den Chancen und Grenzen des Web 2.0 für diese konzentriert, wird in diesem Kapitel die aktuelle Lebenswelt der Jugendlichen und deren Herausforderungen skizziert. Wie es um die Affinität der Jugendlichen zum Internet, insbesondere der Web 2.0-Anwendungen steht, wird unter Betrachtung der Ergebnisse aus zwei repräsentativen Studien erarbeitet. 3.1, Lebenswelt(en) der Jugendlichen: Die Lebenswelt der Jugendlichen, die scheinbar zwischen den Welten schweben, gestaltet sich unübersichtlich. Eine nie endende Phase der Orientierung in der Flut der Möglichkeiten - jedoch ohne Anlegestelle auf der steht: Sie sind jetzt erwachsen, bitte aussteigen! Der folgende Blick auf die aktuelle Lebenswelten der Jugendlichen gleicht einem schweifen über die spätmoderne Gesellschaft und dem Versuch den Jugendlichen mit seinen Herausforderungen und Entwicklungsaufgaben in den Fokus zu nehmen. Jugend wird in dieser Arbeit als eigenständige Lebensphase des Menschen verstanden. Jugend ist nicht am konkreten Alter fest zu machen, scheint aber zu expandieren. Anerkannt ist, dass der junge Mensch in diesem Lebensabschnitt, elementare Voraussetzungen für ein selbstständiges Handeln in der Gesellschaft erwirbt. Eine wichtige Triebfeder des gesellschaftlichen Wandels war und ist die Technik, die den Menschen mehr und mehr in die Position bringt, sich selbst in den vielfältigen Lebensfeldern zu verorten, an denen er, zumindest für eine Phase, nach- oder nebeneinander teilnimmt. Auch in der Freizeit spiegeln sich diese Teilungsprozesse in sprunghaftem und zeitweisen besuchen diverser Aktivitäten wieder. Angebote sind in jedem Lebensbereich bzw. Lebensfeld vielfältig vorhanden. Unter Angebote sind alle Wahlmöglichkeiten materieller und immaterieller Art zu verstehen, zwischen denen der (junge) Mensch wählen kann, wenn er dazu in der Lage ist. Die Problematik dabei ist, dass dazu Ressourcen materieller und immaterieller Art notwendig sind. Die Wählmöglichkeiten im materiellen Bereich sind abhängig vom sozialen Milieu bzw. vom finanziellen Faktor. ‘(D)ie wachsende Ungleichheit im Zugang der Menschen zu materiellen, sozialen und symbolischem Kapital, die gleichzeitig auch zu einer ungleichen Verteilung von Lebenschancen führt’ (Keupp, 2005, S. 8), ist im Kontext der aktuellen Entwicklung des Internets und seiner medialen Angebote und Eigenschaften geneauer zu betrachten. (vgl. Keupp, 2008, S. 153-173 vgl. Keupp, 2005, S. 1-20). Der immaterielle Bereich, der nach Keupp einer ungleichen Verteilung der Ressourcen in der Gesellschaft unterliegt, ist gerade wegen des ‘symbolische(n) Kapitals’ (Keupp, 2005, S. 8) besonders interessant, auch für die Jugendhilfe und der Entdeckung von Ressourcen, da für die Jugendlichen die Bildungsangebote, kulturelle Angebote und Medienangebote zumindest in digitaler Form verfügbar sind. Der Jugendliche steht dem ‘Angebot’ gegenüber, sich in diese ‘hochgetaktete’ Leistungsgesellschaft zu integrieren, die Möglichkeiten, Ressourcen, Bedürfnisse und Notwendigkeiten abzuwägen um die Lebensbereiche (Beruf, Partnerschaft, Freizeit, Bildung etc.) in ein Gleichgewicht zu bekommen und vor diesem Hintergrund noch eine Idee von der (eigenen) Zukunft zu entwickeln, ohne die Vergangenheit außer Acht zu lassen. Das Bildungs- und Erziehungssystem steht vor der Herausforderung, Kinder und Jugendliche auf diese Veränderungen vorzubereiten. Andererseits sind junge Menschen heute zunehmend selbst gefordert, sich um die Aneignung von zukunftsfähigen Schlüsselkompetenzen zu bemühen. Bezogen auf die Sozialisation junger Menschen interessiert – neben diesen allgemeinen Entwicklungen in der ‘Informationsgesellschaft” – das Aufwachsen in Medienwelten. In dieser fluiden Gesellschaft scheint das Individuum orientierungslos und der Segmentierung, dem ‘Disembedding’ und den beschleunigten gesellschaftlichen Prozessen hilflos ausgeliefert. Alle Charakteristika der postmodernen Gesellschaft gleichen einer Sturmflut an Herausforderungen für den jungen Mensch. Eine Möglichkeit diese Herausforderungen anzunehmen und zu bearbeiten ist die Suche nach ‘Ersatzstrukturen’ in der Gemeinschaft der Peer-Group, vermehrt auch in medialen ‘Räumen’. Diese digitalen Interaktionsräume, die je nach technischer Hard- bzw. Software über den auditiven, visuellen, audiovisuellen oder über die Symbole einen medialen bzw. virtuellen Raum zwischen einem oder mehreren Individuen herstellen. Durch die hochinnovative Medientechnik stehen für alle genannten Übertragungsweisen entsprechend leistungsfähige Geräte zur Verfügung. Die Jugendlichen bewegen sich zumeist in mehreren dieser virtuellen Räume, wenn nicht gleichzeitig, dann hintereinander. Die Möglichkeit zur Erweiterung des öffentlichen Raumes durch die Aneignung der digitalen Kommunikationsräume bieten neben dem herkömmlichen Handy inzwischen multifunktionale, multimediale mobile Kleincomputer, die bis auf den kleineren Bildschirm nahezu alle Funktionen, also auch die Web 2.0-Anwendungen, ausführen können, wodurch auch diese ‘Räume’ zu mobilisiert werden. Den Jugendlichen sind durch die medialen Netzwerke zum einen als vermehrt digital kommunizierende ‘Netzwerkkultur’ zu sehen, die aufgrund der medienkonvergenten Geräte bei Bedarf über einen, inzwischen mobilen, multimedialen Kommunikations- und Informationspool verfügen. Welche neuen Bedürfnisse haben die jungen Menschen der Spätmoderne? (vgl. Keupp, 2004, S. 8 und 11 vgl. Keupp, 2005, S. 1 - 20 vgl. Keupp, 2008, S. 272 - 286 vgl. Röll, 2010 A, S. 23–30 vgl. Röll, 2010 B, S. 38-43).

Über den Autor

Denis Seufert arbeitete nach seiner Ausbildung zum Energieelektroniker in verschiedenen Industriebetrieben. Aus seinen Beobachtungen der von Technik geprägten (Arbeits-)Welt entsprang sein Wunsch, mehr über die Beziehung von Mensch und Technik zu erfahren und die daraus resultierenden Chancen und Gefahren zu verstehen. Das Studium der Sozialen Arbeit an der Universität Kassel bot genug Raum zum Intensivieren dieses Interesses. Dazu gesellten sich die Themen Sucht, Identität, Gruppendynamik und Beratung. Während des intensiven Studiums rückte der Fokus schnell auf die auffälligste und revolutionärste aller Entwicklungen. Das Internet mit seinem grenzenlosem Raum und vielfältigen Plattformen, mit all seinen Vorzügen und Gefahren stand somit im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit und seines Forschungseifers. Beruflich bewegte sich Denis Seufert auf den Pfaden der internationalen Jugendarbeit, der Intensivpädagogik, der Suchtberatung und auf denen der Drogenhilfe. Er stand den jüngeren Studenten als Tutor in der Gruppendynamik zur Verfügung, arbeitete Freiberuflich im Vertrieb (Elektrobranche) und zusammen mit Coaches an diverse Skripten. Denis Seufert lebt aktuell in Leipzig und ist im Bildungswesen beschäftigt.

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