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Pädagogik & Soziales

Patrick Eckert

Evaluation von Unterricht in Theorie und Praxis

Ein Beitrag zur Entwicklung von Unterrichtsqualität

ISBN: 978-3-8366-7000-5

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 03.2009
AuflagenNr.: 1
Seiten: 150
Abb.: 23
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Evaluation als wissenschaftlich gestütztes Verfahren zur Beschreibung und Bewertung von Programmen, Maßnahmen, Organisationen, Unterricht, usw. hat in den vergangenen Jahren eine starke Bedeutungszunahme in Deutschland erfahren. PISA 2000 international hat die Qualität des Unterrichts in Deutschland in Frage gestellt und deutliche Mängel festgestellt. Mit Evaluation von Unterricht kann darauf reagiert und der Unterricht positiv gestaltet werden. Evaluation von Unterricht bezeichnet den Versuch mit Hilfe von Befragungen und Beobachtungen die schrittweise Realisierung neuer Unterrichtsmethoden und die kleinschrittige Entwicklung von Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern zu erfassen. In dieser Ausarbeitung wird zunächst die Theorie der Evaluation erläutert: Begriffsreflektion, Formen der Datenerhebung, Konflikte und Abgrenzung zur Diagnostik, der Unterricht selbst (Ziele von Unterricht, Unterrichtsqualität) und was Evaluation leisten kann. Im zweiten Teil wird ein Beispiel dargestellt wie die Theorie in Praxis umgesetzt werden kann und zu welchen Ergebnissen es kommen kann: Evaluationsziele, Eingangs- und Abschlusserhebung, Gespräche und Resonanz von Lehrkräften und von Schülerinnen und Schülern sowie erfolgreiche Methoden. Am Ende steht das Fazit, mit einigen Worten zur aktuellen Diskussion und einem Ausblick. Außerdem sind alle Datenerhebungsblätter und alle einzelnen Ergebnisblätter im Anhang beigefügt. Mit dieser Literatur lässt sich Evaluation von unterricht in Theorie verstehen und in Praxis umsetzen.

Leseprobe

Kapitel 3.2, Darstellung und Analyse der Ergebnisse: Eingangserhebung: Bevor die Ergebnisse der Eingangserhebung hier dargestellt werden noch einige Hinweise zum praktischen Ablauf der Eingangserhebung in den beiden Kursen. Zunächst wurde mit den Schülern kurz über den Begriff Evaluation gesprochen, die Bedeutung des Begriffs und die Bedeutung einer Evaluation in der Schule. In beiden Kursen waren die Schüler schnell mit der Durchführung einverstanden und fanden es sehr interessant den eigenen Unterricht selbst untersuchen zu dürfen. Zitat eines Schülers: ‚Wir durften so etwas noch nie machen.’ Dieses Zitat bestätigt den Mangel an Evaluation in Bildungseinrichtungen, der im Theorieteil beschrieben wurde. Im Anschluss daran hatten die Schüler 10 Minuten Zeit um die Fragen zu beantworten. Die geplante Zeit genügte, so dass kein Schüler unter zeitlichem Druck die Fragen beantworten musste und dann womöglich die Ergebnisse dadurch verfälscht würden. Um den zeitlichen Rahmen abzustecken, fand im Vorfeld ein Testdurchlauf mit einem Schüler der gleichen Altersstufe statt. Dieser hatte mit den gestellten Fragen keine Verständnisprobleme und benötigte ca. 10 Minuten. Dadurch musste der Fragenbogen nicht weiter verändert werden. Nachdem alle Fragebögen ausgefüllt waren wurden die Ergebnisse mit Hilfe des Fragebogenprogramms Grafstat2, ausgehändigt von der Bundeszentrale für politische Bildung, ausgewertet. Die Erhebung wurde sowohl nach Kursen getrennt als auch gemeinsam ausgewertet. Die Schüler hatten bei allen 40 Fragen jeweils vier Möglichkeiten zu antworten: ‘Trifft immer zu, trifft meist zu, trifft selten zu, trifft nie zu’. Die Antworten der Schüler müssen für die Analyse ‘übersetzt’ werden. Denn die Aussage ‘trifft meist zu’ dass der Unterricht von der Lehrkraft geplant wird hat für die Qualität des Unterrichts noch keine besondere Bedeutung. In der Übertragung der Aussage bedeutet es, dass mit steigender Anzahl der Aussagen ‘trifft immer zu, trifft meist zu’ die Qualität des Unterrichts gut bzw. besser ist. Die steigende Antworten mit den Möglichkeiten ‘trifft selten zu’ oder ‘trifft nie zu’ hingegen bedeutet in diesen Bereichen einen weniger guten Beitrag dieses Teils zur Unterrichtsqualität. In der Analyse sollten keine Missverständnisse auftreten, aus diesen Grund wird die ‘Übersetzung’ der Antwortmöglichkeiten an dieser Stelle definiert: - Trifft immer zu = Sehr gut für die Unterrichtsqualität. - Trifft meist zu = Gut für die Unterrichtsqualität. - Trifft selten zu = Weniger gut für die Unterrichtsqualität. - Trifft nie zu = Schlecht für die Unterrichtsqualität. Im Folgenden werden die Teile A-F zunächst nach Kursen getrennt ausgewertet. Hier werden jedoch nicht alle 40 Fragen aufgezeigt, vielmehr werden die Teilgebiete als ‘Gesamtpaket’ ausgewertet. So wurde z.B. im Teilgebiet A ein Durchschnittswert aller 9 Fragen errechnet. In den Teilgebieten B-F wurden genauso jeweils die Durchschnittswerte der Fragen errechnet. Da jedes Teilgebiet an sich einen Teil zur Qualität des Unterrichts beträgt, muss auch jedes Teilgebiet zunächst isoliert dargestellt werden. In dieser Isolation kann keines der Gebiete bleiben, da alle zusammen die Qualität des Unterrichts bestimmen. Die einzelnen Fragen können nicht alle erläutert werden, einzelne werden zwischen den beiden Kursen verglichen um Gemeinsamkeiten aufzuzeigen. Es ist auch nicht das Ziel dieser Evaluation alle einzelnen Fragen zu analysieren, sondern den gesamten Beitrag der einzelnen Teilgebiete zur Qualität des Unterrichts. Zunächst zum Kurs 11a: Teil A: Hier antworteten die Schüler im Durchschnitt aller 9 Fragen mit 1,91. ‘Trifft meist zu’ war hier die meistgenutzte Antwort. Das bedeutet, dass der Kurs den Unterricht im Fach Geschichte als ‘gut strukturiert’ empfindet. Teil B: Zur Errechnung eines Durchschnitts musste die Frage B2 herausgenommen werden, da sie inversibel ist und das Ergebnis verfälschen würde. Im Teil B antworteten die Schüler im Durchschnitt aller 4 genutzten Fragen mit 1,6. ‘Trifft meist zu’ war hier die meistgenutzte Antwort. Es ist eine Tendenz in Richtung ‘Trifft immer zu’ zu erkennen. Denn ‘trifft meist zu’ wurde in den 4 Fragen 45 mal genutzt, trifft immer zu wurde aber auch 42 mal genutzt. Das bedeutet, dass der Kurs die echte Lernzeit im Fach Geschichte als ‘gut oder besser’ empfindet. Teil C: Hier antworteten die Schüler im Durchschnitt aller 6 Fragen mit 1,82. ‘Trifft meist zu’ war auch hier die meistgenutzte Antwort. Das bedeutet, dass die Schüler sich im Geschichtsunterricht als ‘gut motiviert’ fühlen. Teil D: Hier antworteten die Schüler im Durchschnitt aller 13 Fragen mit 2,36. ‘Trifft meist zu’ war auch hier die meistgenutzte Antwort. Jedoch ist zu erkennen, dass die Tendenz eher in Richtung einer weniger guten Methodenvielfalt geht. Die Möglichkeit ‘Trifft meist zu’ wurde 107 mal genutzt. ‘Trifft selten zu’ wurde immerhin auch 73 mal genutzt. Die Schüler empfinden die Methodenvielfalt demnach als ‘noch gut’. Teil E: Hier antworteten die Schüler im Durchschnitt aller 3 Fragen mit 1,71. ‘Trifft meist zu’ war die meistgenutzte Antwort. Hier ist eine Tendenz in die noch positivere Richtung zu erkennen. Genau wie in Teil B. Die Schüler empfinden die Transparenz der Leistungserwartung als ‘gut oder besser’. Teil F: Hier antworteten die Schüler im Durchschnitt aller 4 Fragen mit 1,93. die Möglichkeit ‘trifft meist zu’ wurde am häufigsten genutzt. Die Schüler sind mit dem Raum demnach zufrieden und beschreiben ihn als ‘gut’ für den Geschichtsunterricht. In einer Zusammenfassung der hier dargestellten Ergebnisse ist festzuhalten, dass die Teile B und E von den Schülern als gut bis besser beschrieben werden. Die Teile A, C und F werden als gut beschrieben, der Teil D als noch gut bis weniger gut. In der Eingangserhebung beschreiben die Schüler des Geschichtskurses 11a die Qualität des Unterrichts als ‘gut’. Diese Interpretation ist möglich, da die häufigsten Angaben ‘trifft meist zu’ waren und diese als ‘gut’ für die Unterrichtsqualität definiert wurden. Die Interpretation ist nicht als ‘guter Unterricht’ zu verstehen, da dieser, wie zuvor beschrieben von vielen weiteren Faktoren abhängig ist. Die Teile A-F im Fragebogen stehen jeweils für einen Bereich von Unterricht und wurden wie oben beschrieben, von den Schülern bewertet. Kurs 11b: Teil A: Hier antworteten die Schüler im Durchschnitt der 9 Fragen mit 2,25, ‘trifft meist zu’ war die häufigst genannte Antwort. Es ist jedoch eine Tendenz in Richtung ‘trifft selten zu’ zu erkennen. Das bedeutet, dass der Kurs die Struktur des Unterrichts als ‘noch gut’ bezeichnet. Teil B: Hier antworteten die Schüler im Durchschnitt der 4 genutzten Fragen mit 2,27, ‘trifft meist zu’ war auch hier die häufigst genannte Antwort. Hier ist eine noch deutlichere Tendenz in Richtung ‘trifft selten zu’ zu erkennen. Folglich empfinden die Schüler die echte Lernzeit als ‘noch gut’. Teil C: Hier antworteten die Schüler im Durchschnitt der 6 Fragen mit 2,16, ‘trifft meist zu’ wurde am häufigsten genannt. Die Motivation wird von den Schülern als ‘gut’ beschrieben. Im Vergleich mit den Teilen A und B eine, in Bezug auf die Qualität, bessere Beschreibung. Teil D: Hier antworteten die Schüler im Durchschnitt der 13 Fragen mit 2,51 ‘trifft selten zu’. Die Schüler antworteten zwar häufiger mit ‘trifft meist zu’ (128) als mit ‘trifft selten zu’ (108), aber ‘trifft nie zu’ (68) lag deutlich vor ‘trifft immer zu’ (52). Dadurch empfinden die Schüler die Methodenvielfalt als eher ‘weniger gut’ für die Qualität des Unterrichts. Teil E: Hier antworteten die Schüler im Durchschnitt der 3 Fragen mit 2,22, ‘trifft meist zu’. Die Transparenz der Leistungserwartung ist aus Sicht der Schüler ‘gut’ für die Qualität des Unterrichts. Teil F: Hier antworteten die Schüler im Durchschnitt der 4 Fragen mit 1,93 ‘trifft meist zu’. Der Raum ist dementsprechend ‘gut’ für die Qualität des Geschichtsunterrichts. In einer Zusammenfassung der hier dargestellten Ergebnisse ist festzuhalten, dass die Teile C, E und F von den Schülern als ‘gut’ beschrieben werden. Die Teile A und B werden als ‘noch gut’ beschrieben, der Teil D als ‘weniger gut’. In der Eingangserhebung beschreiben die Schüler des Geschichtskurses 11b die Qualität des Unterrichts als ‘noch gut’. Diese Interpretation ist möglich, da die häufigsten Angaben ‘trifft meist zu’ und ‘trifft selten zu’ waren und diese als ‘gut bis noch gut’ für die Unterrichtsqualität definiert wurden. Die Interpretation ist nicht als ‘guter Unterricht’ zu verstehen, da dieser, wie zuvor beschrieben von vielen weiteren Faktoren abhängig ist. Die Teile A-F im Fragebogen stehen jeweils für einen Bereich von Unterricht und wurden wie oben beschrieben, von den Schülern bewertet.

Über den Autor

Patrick Eckert, Staatsexamen, Studium für das Lehramt an Gymnasien an der Technischen Universität Darmstadt. Abschluss Mai 2008 mit dem ersten Staatsexamen. Derzeit tätig als Gymnasiallehrer.

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