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Pädagogik & Soziales


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 07.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 120
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Dieses Buch widmet sich dem Thema Lesediagnostik und - förderung von Fünftklässlern. Es stellt die Frage auf, inwiefern es sinnvoll ist, die Lesekompetenz von Schülern der 5. Klasse zu fördern. Es erforscht dabei, ob Fünftklässler ihre Lesekompetenzen bereits vollständig erlernt haben und der Aufwand einer Förderung sich tatsächlich lohnen würde. Dabei geht die Studie auf die gesellschaftliche Bedeutung des Lesens ein und zeigt Lesebarrieren und Lesesozialisationsinstanzen in Deutschland auf. Zudem wird über die spezifischen Schwierigkeiten der Fünftklässler beim Lesen gesprochen und es wird ein eigenes durchgeführtes Leseförderprogramm des Autors analysiert. Abschließend bietet das Buch dem Leser Ideen zur Verbesserung der Lesediagnostik und- förderung.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 7.4.4, Leseevents: Als Attraktion im normalen Schulalltag können Autoren in den Unterricht eingeladen oder Autorenlesungen besucht werden (vgl. ebd., S. 623). Auf diese Weise lernen Schüler Autoren persönlich kennen, bauen eine Beziehung über sie zu ihren Büchern auf. Lesen wird für sie eventuell interessanter als vorher. Die Autorenlesungen sollten gut vor- und nachbereitet werden. Eine Lesenacht ist eine andere Möglichkeit, die Motivation für das Lesen zu erhalten bzw. zu intensivieren. In der Lesenacht können Vorleseaktionen, Buchvorstellungen und Spiele rund um Bücher durchgeführt werden. ‘Vorlesen sollte auch in der Sekundarstufe nicht eine einseitige Tätigkeit der Schülerinnen und Schüler sein. Es gefällt vielen Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen, wenn ihnen vorgelesen wird.’ (Crämer u.a. 1998, S. 12) Aus diesem Grund können Lesepatenschaften von Großeltern, Eltern oder Mitgliedern von Vereinen übernommen werden. Allerdings sollten die Paten über pädagogische und didaktische Grundkenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit Kindern, insbesondere leseschwachen, verfügen. Diese Personen können nicht nur selber vorlesen, sondern sich auch Lesungen der Schüler anhören. Die Lehrkraft sollte darüber hinaus versuchen, Eltern den hohen Stellenwert des Lesens zu vermitteln, sie - bei Bedarf - in den Unterricht integrieren und gemeinsam Förderziele und -maßnahmen erarbeiten. Das Lesen kann auch auf Klassenfahrten thematisiert werden. Ein Bücherkoffer, in dem verschiedene Bücher enthalten sind, kann mitreisen. Der Lehrer kann abends bei Kerzen oder Taschenlampenschein Geschichten rezitieren (vgl. Niedersächsisches Kultusministerium 1996, S. 10). Auch Projektwochen zum Thema Lesen können veranstaltet werden. Die Kinder beschäftigen sich intensiv mit bestimmten Büchern, um diese am Ende der Projektwoche ausgewählten Gruppen (z.B. Eltern, Freunden) zu präsentieren. 7.5, Engagement außerschulischer Einrichtungen: Nicht nur in der Schule kann Leseförderung betrieben werden. Es gibt auch Vereine und Organisationen, die sich gezielt für Leseförderung engagieren und Schüler unterstützen. Eine der Institutionen ist die im Jahre 1988 gegründete ´Stiftung Lesen`, die derzeit unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler steht (vgl. Willing 2004, S. 43). Diverse Unternehmen sowie Privatleute sponsern die Stiftung. Ziel der ´Stiftung Lesen` (2005, S. 11) ist, ‘dass Deutschland eine Nation von Lesern ist.’ Neben ´Booktrust` in Großbritannien, ´Stichting Lezen` in den Niederlanden und anderen gehört die ´Stiftung Lesen` zu den Mitgliedern des internationalen Netzwerkes ´EU Read`. Hier wird der Gedanken- und Informationsaustausch zu dem Thema Lesen inner- und außerhalb Europas gestaltet und mit Intention betrieben (vgl. Stiftung Lesen 2004, S. 3). Die ´Stiftung Lesen` engagiert sich in mehreren Leseförderprojekten. In Kooperation mit der Stiftung hat der Schulbuchverlag ´Schroedel` beispielsweise ein Computerprogramm der interaktiven Leseförderung (´Antolin`) entwickelt. Das interaktive Programm ist – einer Informationsbroschüre zufolge - ein Buchportal mit circa 4.500 Kinder- und Jugendbüchern. Hier können die Nutzer Bücher aussuchen, die sie lesen möchten und im Anschluss daran inhaltliche Fragen beantworten. Lehrer haben die Möglichkeit, die individuelle Leserbiografie und somit die Leseleistungen ihrer Schüler zu verfolgen. Auf diese Weise wird eine bessere Voraussetzung für eine bestmögliche Leseförderung im Schulunterricht geschaffen. Ein anderes Projekt der ´Stiftung Lesen` ist die Aktion ´Schnapp dir ein Buch!`. Ziel des 2002 gestarteten Schulprojekts ist es, ‘´bei Kindern und Jugendlichen Begeisterung für das Lesen und Spaß an Büchern zu wecken`.’(Willing 2004, S. 44). Der alljährliche ´Welttag des Buches` ist ein Anlass zu breit angelegten Publikumsaktionen in Schulen, Bibliotheken und Bahnhöfen. Auch an dem ´bundesweiten Vorlesetag`, der jedes Jahr im November stattfindet, sollen in der ganzen Bundesrepublik Große für Kleine lesen. An der Aktion nimmt stets viel Prominenz teil. Eine andere Initiative nennt sich ´Wir lesen vor - überall & jederzeit`. Elke Heidenreich (Schriftstellerin und Journalistin) ist Vorlesebotschafterin dieser Aktivität (vgl. Stiftung Lesen 2005, S. 29). Im Fernsehen moderiert sie eine erfolgreiche Sendung über Bücher. In der Landeshauptstadt Hannover und Umgebung betätigt sich der Verein ´Mentor`. Dieser arbeitet vorwiegend mit Grund- und Hauptschulen zusammen. Sein Ziel ist es, lese- und sprachschwache Kinder ab der dritten Klasse zu fördern. Von einer gezielten, individuellen Förderung einzelner leseschwacher Schüler, durch die diese das Klassenniveau erreichen können, profitieren - so die Philosophie von ´Mentor` - alle Kinder einer Klasse, da in Zukunft mit allen Schülern effektiver und effizienter gearbeitet werden kann. An der ´Integrierten Gesamtschule Langenhagen` werden bereits einige Fünftklässler erfolgreich zusätzlich nach der Schulzeit in der Schule durch Mitglieder des Vereins individuell im Lesen gefördert. Auch Universitäten widmen sich verstärkt dem Thema Lesen und dessen Förderung. So haben Professoren der Universität Hannover an hannoverschen Schulen die Lesekompetenz von Viertklässlern analysiert, um diesen im Anschluss daran - falls von den Schulen gewünscht - ein individuelles Förderprogramm anzubieten. Hierbei verwundert allerdings die m.E. unverständliche Verweigerungshaltung vieler Schulen: Nur elf von 60 Schulen nahmen das Angebot an. Die Lehrer dieser Schulen nehmen an Workshops zum Thema Lesen teil, erhalten Hilfen und Anregungen für einen gezielten Unterricht zur Vermittlung von Lesestrategien und erhöhen ihre Methodenkompetenz. Darüber hinaus gehören zu dem Förderprogramm auch Helfer, die mit den Schülern regelmäßig lesen üben (z.B. Mentoren des Vereins ´Mentor`, Studenten, pensionierte Lehrer). Auch Zeitungen, wie beispielsweise die ´Hannoversche Allgemeine Zeitung` (HAZ), engagieren sich bei der Leseförderung. Die HAZ unterstützt seit 1995 die Leseförderung an Schulen. Im Jahr 2004 belieferte sie circa 102 Schulen sechs Wochen lang mit Zeitungen (´Zeitung in der Schule`). Obendrein arrangiert sie den Besuch von Redakteuren in den Schulen, um den Schülern den Redaktionsalltag, das Entstehen der Zeitung, etc. näher zu bringen (vgl. Döhner 2005, S. 6) oder lädt sie zu sich ein.

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