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Pädagogik & Soziales


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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 09.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 112
Abb.: 38
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Aufgrund der anhaltenden Aktualität des Phänomens Rechtsextremismus hat es in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an wissenschaftlichen Veröffentlichungen gegeben. Diese hat jedoch den negativen Beigeschmack, dass sich durch die Beschäftigung verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen, die Rechtsextremismus häufig aus unterschiedlichen Perspektiven und unter unterschiedlichen Fragestellungen betrachten, diverse, sich teilweise gegenseitig widersprechende Interpretationsmuster für das Phänomen Rechtsextremismus ergeben. Diese Problematik wird besonders deutlich vor dem Hintergrund, dass in Deutschland bisher keine einheitliche wissenschaftliche Definition des Rechtsextremismusbegriffes existiert. Im vorliegenden Buch werden zunächst Unterschiede zwischen der amtlichen und der wissenschaftlichen Bestimmung des Rechtsextremismusbegriffes aufgezeigt. Zudem werden diverse wissenschaftliche Sichtweisen des Rechtsextremismusbegriffes dargestellt. Werden rechtsextrem motivierte Straftaten von den Medien aufgegriffen, so wird den Adressaten noch heute häufig das Bild von gewaltbereiten, meist jugendlichen Skinheads präsentiert. Die hieraus resultierende Annahme, dass jugendliche Rechtsextremisten ausschließlich gewaltbereite Skinheads seien, ist jedoch nicht richtig. Während besonders in den 1990er Jahren Jugendliche mit rechtsextremer Orientierung noch Skinheads waren, bekleidet mit ‚Bomberjacke’ und ‚Kampfstiefeln’ mit weißen Schnürsenkeln, hat sich das Bild von Jugendlichen mit rechtsextremen Orientierungen erheblich geändert. Mittlerweile kann von einer vielfältigen rechtsextremen Szenelandschaft für Jugendliche gesprochen werden. Daher sollen unterschiedliche Elemente der Lebenswelt rechtsextremer Jugendlicher in diesem Buch dargestellt werden. Der Blick wird hier auf die wesentlichen, der rechtsextremen Lebenswelt innewohnenden Elemente Symbolik, Kleidung, Codes und Musik gerichtet und die Rolle des Internet bezüglich der Verbreitung dieser Elemente diskutiert. Neben strafrechtlich relevanten, eindeutig dem Rechtsextremismus zuzuordnenden und daher leicht identifizierbaren Merkmalen werden auch solche Elemente dargestellt, die ohne Hintergrundwissen nur schwer als dem Rechtsextremismus zugehörig identifiziert werden können. Anschließend wird der Frage nachgegangen, welche Erklärungsfaktoren von der Wissenschaft herangezogen werden, um die Herausbildung rechtsextremer Einstellungen zu erklären. Hierzu befasst sich der Autor mit drei unterschiedlichen Ansätzen zur Erklärung der Herausbildung rechtsextremer Orientierungen. Schließlich wird auf Handlungsmöglichkeiten für die Arbeit gegen Rechtsextremismus auf Schulebene eingegangen und der Frage nachgegangen, ob schulinterne Handlungsstrategien möglichst in eine gesamtgesellschaftliche Strategie gegen Rechtsextremismus eingebettet werden sollten. Zudem soll die Relevanz einer solchen gesamtgesellschaftlichen Strategie geklärt werden.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Rechtsextremismus unter Jugendlichen in der BRD: Dieses Kapitel soll dazu dienen, der Leserin/dem Leser einen Einblick in die ‘Welt des Rechtsextremismus’ in Deutschland zu verschaffen. Nach einem kurzen Blick auf die Daten des aktuellen Verfassungsschutzberichtes, werden hier zunächst einige auf empirischen Untersuchungen beruhende Erkenntnisse über Rechtsextremismus in der BRD dargelegt, die sich auf die Verteilung rechtsextremer Einstellungsmuster zwischen den alten und neuen Bundesländern beziehen. Zudem wird der Frage nachgegangen, ob es sich bei Rechtsextremismus in Deutschland ausschließlich um ein Jugendphänomen handelt. Im Anschluss an den Exkurs in die empirische Rechtsextremismusforschung wird auf den rechtsextremen Lifestyle eingegangen. Dieser Unterpunkt dient dem besseren Verständnis von rechtsextremer Symbolik und Musik sowie deren Verbreitung vor allem durch das Internet. Hier wird sich herausstellen, dass das althergebrachte Bild eines jugendlichen Rechtsextremisten in Form eines Skinheads mit Bomberjacke und Springerstiefeln, die mit weißen Schnürsenkeln versehen wurden, zwar nach wie vor präsent ist, es jedoch mittlerweile spezielle Bekleidungsmarken gibt, deren Zielgruppe eindeutig aus Anhängern der ‘rechten Szene’ besteht und deren Designs bzw. Aufdrucke für Personen außerhalb besagter Szene ohne spezielles Hintergrundwissen nur sehr schwer als rechtsextrem identifizierbar sind. Rechtsextremistinnen und Rechtsextremisten sind keineswegs so leicht anhand ihres äußeren Erscheinungsbildes zu erkennen, wie sich zunächst vermuten lässt. Um einen Einblick in die rechtsextreme Szene zu geben, erfolgt die Darstellung und Erläuterung wesentlicher Bekleidungsmarken der Szene, häufig von Personen mit rechtsextremen Tendenzen genutzter Symbole sowie ein kurzer Überblick über die wesentlichen sich in der Szene etablierten Codes, die (insbesondere auch von Jugendlichen) genutzt werden, um eine rechtsextreme Einstellung offen nach außen zu tragen, ohne dass dies szenefremden Beobachtern auffällt. Bei der Abhandlung der Thematik ‘rechtsextreme Musik’, allgemein als Rechtsrock bezeichnet, wird sich herausstellen, dass Musik vom rechtsextremen Spektrum als ein adäquates Mittel angesehen wird, besonders Jugendliche für den Rechtsextremismus zu begeistern. Hierzu werden zunehmend mehr Musikgenres unterschiedlicher Sub- und Jugendkulturen instrumentalisiert. Schließlich wird noch auf die Rolle des Internet eingegangen, dass als Massenkommunikationsmedium mittlerweile der rechtsextremen Szene dient, sowohl rechtsextreme Musik und weitere Propaganda, z.B. in Form von herunterladbaren Textdateien mit entsprechenden Inhalten, weltweit verfügbar zu machen. Zudem dient das World Wide Web dem rechtsextremen Spektrum dazu, internationale Netzwerke zu schaffen sowie in ‘Online-Shops’ einer großen Käuferschaft (unter der sich auch ein nicht geringer Anteil Jugendlicher befinden wird) Produkte mit rechtsextremer Aussagekraft, z.B. Tonträger oder mit Hakenkreuzen bedruckte Textilen, zum Verkauf angeboten werden.

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