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Pädagogik & Soziales

Stefanie Schmitz

Singen statt Vokabeln pauken: Fremdsprachenlernen mit musikalischer Unterstützung

ISBN: 978-3-8428-8575-2

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Produktart: Buch
Verlag: Diplomica Verlag
Erscheinungsdatum: 10.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 64
Abb.: 12
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

In den aktuellen Zeiten der Globalisierung und des Zusammenwachsens speziell Europas wird auch in den Schulen immer mehr Wert auf Mehrsprachigkeit gelegt. Vor allem das frühe Fremdsprachenlernen in der Grundschule ist in den Blickpunkt geraten. Innerhalb der letzten zehn Jahre ist das Einstiegsalter für das Erlernen einer ersten Fremdsprache stetig gesunken, in den meisten Bundesländern wird inzwischen statt in Klasse 5 schon in Klasse 1 mit Englisch- oder Französischunterricht begonnen. Für den Fremdsprachenbeginn in jungen Jahren müssen neue Bedingungen geschaffen werden. Da jüngere Kinder andere Bedürfnisse und Interessen haben als Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe, muss auch der Unterricht anderen Konzepten folgen. Eine Methode ist dabei die Verbindung von Sprache und Musik und die damit verbundene Einbeziehung von musikalischen Elementen in den Sprachenunterricht. Auf genau dieses Konzept bezieht sich dieses Buch. Es wird untersucht, wie sich Musik auf das Lernen vor allem in unterrichtlichen Situationen auswirkt. Zunächst werden dazu die Entwicklungen der Forschung und aktuelle Forschungsstände im Bereich des frühen Fremdsprachenlernens beschrieben. In diesem Zusammenhang wird auch erklärt, wie Sprachenlernen, insbesondere Zweitsprachenlernen in Unterrichtssituationen, abläuft. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt dann auf dem Aspekt der Musik im Fremdsprachenunterricht der Grundschule. Die zentralen Fragen sind dabei, wie Musik eingesetzt werden kann, um Sprache zu lernen und welche Aspekte von Musik auf welche Weise das Lernen unterstützen können. Dazu werden verschiedene Ansätze dargestellt, unter anderem auch der Einsatz von rhythmischen Elementen, die genauer betrachtet werden. Die Frage ist, was Rhythmus, also Sprachrhythmus, Betonungen, Rhythmus und Metrum in Liedern, im Unterricht leisten kann.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 5., Musik im Fremdsprachenunterricht: Die Beobachtung von Säuglingen hat gezeigt, dass der Mensch schon früh in der Lage ist, Töne, Melodien und Rhythmus wahrzunehmen und auch wiederzuerkennen. ‘Dies spricht dafür, dass diese Elemente einen wichtigen Teil des menschlichen Lebens ausmachen.’ ‘Kinder haben zu Musik und musikalischer Tätigkeit eine hohe Affinität, sie sind für den Umgang mit Musik in hohem Maße motiviert oder nicht schwer zu motivieren.’ Wie schon zuvor gezeigt, ist der Prozess des Spracherwerbs ein aktiver und konstruktiver und er ist eng mit der Wahrnehmung verbunden. Deshalb sollten auch beim (Fremd-) Spracherwerb in der Schule möglichst alle Sinne der Schülerinnen und Schüler angesprochen werden. Diese beiden Punkte machen schon deutlich, welche Legitimierungen es für den Einsatz von Musik und musikalischen Strukturen im Fremdsprachenunterricht gibt. Der Bildungsplan für die Grundschule Baden-Württemberg schreibt vor: ‘Die Kinder sollen die Fremdsprache mit allen Sinnen erleben und in Sprache eintauchen mit Reim, Rhythmus, Bewegung und Musik.’ So werden gleichzeitig auch alle Lernertypen angesprochen, denn manche Kinder lernen besser durch das Hören, andere durch das Sehen und wieder andere durch Bewegungen. Der Einsatz von Musik im Unterricht spricht die Gefühle der Kinder an, was zu einem besseren Lernerfolg führt, ‘da emotional eindrucksvolle Situationen besser memoriert werden können als andere’ . ‘Music is highly memorable’, wie Tim Murphy es ausdrückt. Auch Wolfgang Maier sieht den spracherwerblichen Vorteil von Reimen, Gedichten und Liedern, speziell von originaler Kinderliteratur aus dem Land der zu erlernenden Sprache und bezeichnet sie als ‘unverzichtbare(n) Bestandteil der elementaren und primaren Fremdsprachenvermittlung’ . Außerdem stellt er fest, dass sich Kinder mit Hilfe von ebendiesen Reimen und Liedern daran gewöhnen längere Sätze und Intonationskurven zu produzieren, was seiner Meinung nach beim freien Sprechen nicht so einfach möglich ist. Ein effektiver Fremdsprachenunterricht sollte alle Sinne der Kinder ansprechen und fördern. Um die Schülerinnen und Schüler zu motivieren, sollte der Unterricht außerdem abwechslungsreich sein. Zu einem solchen Unterricht gehören laut Friederike Klippel Musik, Gefühle, Bewegung und Kreativität. ‘Das ganzheitliche Erleben und fantasievolle Gestalten von Reimen, Versen, Bewegungsspielen, Liedern und Tänzen fördert die Kinder in (…) ihrer Sprachentwicklung.’ Durch das Lernen mit allen Sinnen ist ein intensiver und kindgerechter Unterricht garantiert. Die Schülerinnen und Schüler lernen ganzheitlich, in umfassender Weise und durch den Einsatz von Musik findet das Lernen implizit statt. Um das Interesse der Kinder zu wecken, kann ihnen Sprache ‘klanglich auf sinnfällige Weise vergegenwärtigt’ werden. Die Kinder sollen ‘aktiv, d.h. sprechend und singend, am Klangerlebnis Sprache teilnehmen’. Peter Geisler kommt zu dem Ergebnis, dass musikalische Formen gut geeignet sind, ‘Fremdsprache von Anfang an in Sinneinheiten erfahrbar zu machen’ . Wortschatz wird, zum Teil in Wortgruppen, gelernt und ist anschließend verfügbar. Intonation wird imitiert und verinnerlicht. Körperbewegungen sind beim Lernen eine wichtige Unterstützung. Geisler nennt außerdem den motivierenden Charakter von musikorientiertem Fremdsprachenunterricht. ‘Die Grundschüler lassen sich durch die in besonderer Weise durch Musik geprägte Unterrichtsgestaltung dauerhaft für fremdsprachliche Ziele interessieren und motivieren.’ Überdies wird eine hohe Identifikation der Schülerinnen und Schüler mit der Fremdsprache und dem Unterrichtsfach erreicht. Die Hörwahrnehmung ist ein wichtiger Faktor im Fremdsprachenunterricht, denn nur durch aufmerksames Hören können die Laute der fremden Sprache richtig aufgenommen, verarbeitet und produziert werden. Die Hörwahrnehmung ist aber auch zentraler Gegenstand der Musikpädagogik. ‘Man versteht darunter die Ausbildung des Gehörs zur Fähigkeit unterscheidender Wahrnehmung musikalischer Vorgänge.’ Genauso kann auch die Fähigkeit zur unterscheidenden Wahrnehmung sprachlicher Vorgänge gefördert werden. In der Musikpädagogik werden zum Beispiel Lieder, Reime und Bewegung eingesetzt. Wie diese Konzepte auch im Sprachenunterricht zum Einsatz kommen können und welche Methoden es generell gibt, um musikalische Elemente in den Fremdsprachenunterricht zu bringen, wird nachfolgend beschrieben.

Über den Autor

Stefanie Schmitz wurde 1985 in Essen geboren. Ihr Studium für das Lehramt an Grund- Haupt- und Realschulen mit den Fächern Deutsch und Englisch an der Bergischen Universität Wuppertal schloss die Autorin im Jahre 2009 mit dem 1. Staatsexamen erfolgreich ab. Ihr Schwerpunkt auf die Grundschuldidaktik und ihr Interesse an Musik motivierten sie, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.

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